In Deutschland erfreuen sich Balkonkraftwerke mit Plug-&-Play-Speichern zunehmender Beliebtheit. Diese steckerfertigen Solaranlagen ermöglichen es Haushalten, eigenen Solarstrom zu erzeugen und zu speichern – eine unkomplizierte Möglichkeit zur Eigenversorgung. Doch wie sicher sind diese Systeme wirklich?
Zulassung und gesetzliche Rahmenbedingungen
Seit dem Inkrafttreten des Solarpakets I im Mai 2024 sind Balkonkraftwerke mit einer maximalen Modulleistung von 2.000 Watt (Gleichstrom) und einer Wechselrichterleistung von bis zu 800 Watt (Wechselstrom) in Deutschland zulässig. Diese Regelung vereinfacht die Installation, da eine vorherige Anmeldung beim Netzbetreiber nicht mehr erforderlich ist.
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Stattdessen müssen Betreiber ihre Anlage lediglich im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registrieren. Dies dient lediglich der Statistik. Selbst alte Zähler, welche noch rückwärts drehen, sind erlaubt. Die Politik hat die Gesetzte sehr stark vereinfacht, sodass keinerlei Hürden mehr bestehen.
Sicherheitsstandards und Schutzmechanismen
Die Sicherheit von Balkonkraftwerken wird durch die Einhaltung strenger Normen gewährleistet. Moderne Wechselrichter sind mit sogenannten Anti-Islanding-Funktionen ausgestattet. Diese sorgen dafür, dass die Anlage bei einem Stromausfall automatisch abgeschaltet wird, um keine Energie ins Netz zurückzuspeisen und somit keine Gefahr für Netztechniker darzustellen. Darüber hinaus verfügen die Geräte über Schutzmechanismen wie Überlast- und Überspannungsschutz, die die Sicherheit der Installation erhöhen.
Wird der Schukostecker eines Balkonkraftwerkes angefasst, passiert selbstverständlich nichts, auch wenn die Sonne auf die Module scheint.
Risiken und Vorsichtsmaßnahmen
Obwohl Balkonkraftwerke mit Plug&Play-Speichern hohe Sicherheitsstandards erfüllen, können bei unsachgemäßer Handhabung oder Installation Risiken auftreten. Ein häufiger Fehler ist der direkte Anschluss eines Balkonkraftwerks am Sicherungskasten. Dieser Anschluss birgt sowohl technische als auch rechtliche Risiken. Die typische Plug-and-Play-Verkabelung ist auf haushaltsübliche Schuko-Stecker ausgelegt. Ein direkter Anschluss kann zwar auch erfolgen, sollte jedoch von einer Fachkraft vorgenommen werden. Ein nutzen hat dies jedoch nicht, sodass wir davon abraten, selber eigene Verkabelungen vorzunehmen.
Zudem bemängeln Kritiker die freiliegenden Metallstifte, die ein Sicherheitsrisiko darstellen "könnten." Dieses Argument wurde lange von Lobbyisten verwendet, konnte jedoch nie bestätigt werden. Um einem elektrischen Schlag vorzubeugen, sind die Wechselrichter von Balkonkraftwerken nämlich mit einem Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) ausgestattet, der die Anlage z. B. bei unbeabsichtigtem Abziehen des Steckers sofort abschaltet.
Ein Balkonkraftwerk mit Solarmodulen und Wechselrichter funktioniert NUR, wenn auch ein funktionierendes Netz erkannt wird, sodass ein Balkonkraftwerk bei ausgezogenem Stecker gar keine Stromschläge verursachen kann.
Richtige Befestigung am wichtigsten!
Fast immer wird sich gefragt, ob ein Balkonkraftwerk bei ausgezogenem Stecker einen Stromschlag verursachen kann. Dies ist wie oben beschrieben nicht möglich! Viel mehr sollte der Fokus auf der richtigen Befestigung liegen. Solarmodule sind sehr groß und entsprechend windanfällig. Durch das hohe Gewicht von rund 22kg bei einem 440 Watt Modul, ist zwar eine entsprechende Eigenlast bereits vorhanden, jedoch sollte beispielsweise bei einer Installation auf dem Carport noch eine zusätzliche Beschwerung stattfinden.
Am effektivsten kann hier mit Steinen oder Gehwegplatten gearbeitet werden. Diese wiegen rund 5-10kg und können gut gestapelt werden. So ist Ihr Balkonkraftwerk auch an sehr stürmischen Tagen abgesichert. Durch die XXL Unterkonstruktion gibt es zudem keine Abdrücke auf der Dachhaut und es ist keine Dachdurchdringung notwendig.
Sicher, clever und effizient: Fazit zu Balkonkraftwerken mit Plug-&-Play-Speichern
Balkonkraftwerke mit Plug-&-Play-Speichern eröffnen privaten Haushalten eine einfache Möglichkeit, Solarstrom direkt zu nutzen und die Stromkosten zu senken. Diese Systeme sind so konzipiert, dass sie auch ohne tiefergehende elektrotechnische Kenntnisse installiert werden können, was sie besonders attraktiv für Mieter und Eigentümer von Wohnungen macht. Die Einhaltung geltender Sicherheitsnormen, wie etwa die VDE-Vorschriften, sorgt dafür, dass keine Stromschläge oder andere Risiken entstehen.
Gleichzeitig sind moderne Geräte mit Schutzmechanismen wie Netz- und Anlagenschutz ausgestattet, die bei Netzstörungen sofort eingreifen. Dennoch sollten Nutzer sich umfassend informieren, die Bedienungsanleitungen genau studieren und bei Unsicherheiten fachkundige Beratung hinzuziehen insb. bezüglich Montage. Wer diese Punkte beachtet, kann die Vorteile der Technologie – Eigenverbrauch von sauberem Strom, Umweltentlastung und Kosteneinsparungen – voll ausschöpfen und gleichzeitig ein hohes Maß an Sicherheit gewährleisten.
In Deutschland sind bereits hundertausende Balkonkraftwerke mit Speichern in Betrieb.